Ort
Frankenberg (Eder)
Projektstatus
Fertiggestellt
Auftraggeber
Stadt Frankenberg, Nordhessischer Verkehrsverbund
In Zusammenarbeit mit
Oppermann Ingenieure Vellmar
Baujahr
2013‐2015
Fläche
ca. 1,8 ha
Beschreibung
Infolge der Reaktivierung der Bahnlinie zwischen Marburg und Korbach wurde das Umfeld des Frankenberger Bahnhofs saniert und infrastrukturell sowie gestalterisch aufgewertet.
Als zentrales Element wird das Bahnhofsgebäude von einem steinernen Platz umgeben, der durch Pflasterbänder gegliedert ist und durch den Bezug zu den Gebäudekonturen das denkmalgeschützte Gebäude stadträumlich aufwertet. Über diesen Platz verlaufen die fußläufigen Wegeverbindungen, die das Umsteigen zwischen den verschiedenen Verkehrsarten ermöglichen. Der Platz wurde durchgängig niveaugleich ausgebildet. Das Überfahren der Platzfläche ist ausschließlich für Linienbusse zugelassen, die am südwestlichen Rand auf einer durch Sitzpoller begrenzten Fahrspur queren. Nach Süden wird die Platzfläche durch gestufte Sitzmauern baulich begrenzt.Östlich der zentralen Platzfläche ist vom Stadtzentrum kommend die Bahnhofsvorfahrt vorgelagert. Die Zufahrt zum Bahnhof mit kurzzeitigen Halteplätzen für den Individualverkehr sowie funktionsgebundenen Stellplätze für Taxi, Anrufsammeltaxi, Kiss & Ride, Behindertenstellplätze u.ä. sind somit auf kurzem Weg aus dem Stadtgebiet erreichbar und ermöglichen die Anfahrt bis an das Bahnhofsgebäude und den Bahnsteig. Über eine Wendeschleife wird der Verkehr zurück ins Stadtgebiet geführt.
Der ZOB schließt sich westlich an die zentrale Platzfläche an und orientiert sich parallel zur Gleistrasse. Durch den Abriss der hier vorhandenen Lagerhalle wird die direkte Sichtbeziehung zwischen Bushaltestellen und Bahnsteig sowie eine barrierefreie Wegebeziehung gewährleistet. Der Übergang zwischen ZOB und Bahnsteig wird mit schirmförmigen Gehölzen und Sitzelementen ausgestattet, wodurch ein großzügiger Aufenthalts‐ und Wartebereich entsteht. Heckenelemente und eine schmalkronige Baumreihe bilden den räumlichen Abschluss zu den nach Nordwesten angrenzenden Gleisanlagen.
Die nach Süden angrenzende gehölzbestandene Böschung wird im Bereich des ZOB durch Gabionen abgefangen, wodurch ein baulicher Abschluss der Verkehrs‐und Aufenthaltsflächen ermöglicht wird.
Eine zusätzliche Aufwertung erhält das Bahnhofsumfeld durch ein großzügig angelegtes Hochbeet, das mit Sitzelementen und Trampolinen ausgestattet ist und somit vor allem Kindern ein kreatives und aktives Umfeld bietet. Die wellige Topographie des Hochbeetes kontrastiert mit dem steinernen Bahnhofsvorplatz und bietet mit den Sitzelementen in Form von überdimensionalen roten Blutplättchen einen Mehrwert, der für öffentliche Verkehrsanlagen nicht selbstverständlich ist.
June 01, 2015