Projekt
Urbaner Waldgarten am Helleböhnweg – Kassel
2024
Projekt
Urbaner Waldgarten am Helleböhnweg – Kassel
2024
Was ist überhaupt ein „Urbaner Waldgarten“?
Mit dem urbanen Waldgarten am Helleböhnweg in Kassel wurde ein öffentlicher, multifunktionaler und gemeinschaftlich nutzbarer Freiraum geschaffen, der neue Wege in der Gestaltung innerstädtischer Grünanlagen beschreitet. Nach dem Prinzip eines Waldgartens finden sich am Helleböhnweg überwiegend essbare Pflanzen, die in allen Vegetationsschichten erlebt und genutzt werden können. Obst- und Nussbäume, Beerensträucher, Kräuter und Gemüsepflanzen entwickeln sich langfristig in einem dynamischen Zusammenspiel.
Eine vielfältige Zonierung
Der Waldgarten gliedert sich in verschiedene Zonen: Bereiche mit hoher Gehölzdichte, offene Lichtungsgärten und Gemeinschaftsbereiche. Die einzelnen Räume tragen Namen wie „Schwammbeet“, „Insektenwiese“, „Wissens-Wiese“ oder „Beerenlichtung“ und setzen jeweils eigene funktionale und gestalterische Schwerpunkte. Durch die Gliederung in dichte Gehölzbestände und Lichtungen entstehen vielfältige Saumbereiche und unterschiedliche Standorte.
Ein vielschichtiges Wegenetz
Ein Wegenetz mit mehrstufiger Hierarchie bildet das Rückgrat des Entwurfs und verbindet die verschiedenen Zonen. Ein zentraler Erschließungsweg aus wassergebundener Decke verbindet die wichtigsten Funktionsbereiche. Ein Trittsteinweg lädt als „Erlebnispfad“ zum Erkunden und Entdecken der vielfältigen Natur und besonderen Orte ein. Zusätzlich gliedern Rasenwege und gemulchte Erntewege die Pflanzungen und machen den Garten vielseitig nutzbar.
Ein partizipativer Prozess
Eine Besonderheit des Projekts ist der partizipative Planungsprozess, bei dem insgesamt fünf öffentliche Planungswerkstätten und zwei Mitmachbaustellen durchgeführt wurden. Neben interessierten Bürgerinnen und Bürgern beteiligten sich auch mehrere KITAs und Schulen. In drei Entwurfsvarianten wurden unterschiedliche Gestaltungsansätze öffentlich diskutiert, durch Anregungen aus der Bevölkerung bereichert und letztlich zur Abstimmung gebracht. Ziel der Beteiligung war neben der planerischen Auseinandersetzung auch die Vernetzung der Akteursgruppen. Der Waldgarten kann somit als Beispiel für eine neuartige und demokratische Stadt- und Freiraumplanung dienen.