Sonderpreis | Auszeichnung
Deutscher Städtebaupreis der DASL – Goethe- und Germaniastraße Kassel
2014
Sonderpreis | Auszeichnung
Deutscher Städtebaupreis der DASL – Goethe- und Germaniastraße Kassel
2014
Ein Sonderpreis für die Goethe- und Germaniastraße
In der Sparte „Sonderpreis“ vergab die Jury eine Auszeichnung für den Ausbau der Goethe- und Germaniastraße in Kassel. Der 1980 ins Leben gerufene Deutsche Städtebaupreis soll eine zukunftsweisende Planungskultur und Stadtbaukunst fördern. Seit 2006 wird der Preis von der Deutschen Akademie für Städtebau und Landesplanung (DASL) mit Förderung durch die Wüstenrot Stiftung ausgelobt.
Auszug aus dem Preisgerichtsprotokoll:
„Zwei Hauptverkehrsstraßen mit Straßenbahn, hoher Nachfrage der Anwohner an Parkplatze und 11.000 Kfz pro Tag wurden von vier auf zwei Spuren zurückgebaut, bei vollem Erhalt der Verkehrsfunktion. Für Fußgänger, Radfahrer und Aufenthalt wurden enorme Verbesserungen erreicht durch Flächengewinn, ergänzende Baumpflanzungen und angenehme, ausgesprochen sorgfältige Gestaltung. Schwerpunkte sind die Promenade anstelle der früheren Richtungsfahrbahn und zwei Platze auf ehemaliger Verkehrsfläche, die Auftakt und Ende der Promenade markieren. Die Promenade ist Teil einer stadtweiten Rad und Fußverkehrsverbindung.
Der Blick auf den Herkules ist das ganz Besondere der Goethestraße. Hierauf wird mit einer Doppelstele unauffällig, aber originell hingewiesen. Die große Stele am Rudolphsplatz dagegen wurde in der Jury kontrovers diskutiert. Die Bürgerbeteiligung bestand aus Informationsveranstaltungen mit ca. 300 Personen und Workshops mit ca. 30 Personen, deren Vorschlage von den Planern in den Entwurf übertragen und mit den Bürgern abgestimmt wurden. Die Zufriedenheit der Anwohner mit dem Prozess und dem Ergebnis ist hoch. Der Umbau wurde Ende 2013 abgeschlossen und findet zur Zeit seine Fortsetzung in der benachbarten Friedrich Ebert Straße. Der Umbau dort wird durch das anerkannt gute Beispiel Goethe/Germaniastraße erleichtert.
Das Projekt ist Beispiel gebend für die vielerorts anstehende städtebauliche Reparatur »autogerechter« Hauptverkehrsstraßen. Die Entwurfsprinzipien sind verallgemeinerbar, der Entwurf selbst bleibt freilich ortsspezifisch.“

Ort
Kassel
Auftraggeberin
Stadt Kassel
Zusammenarbeit
Oppermann Ingenieure Vellmar
SHP Ingenieure Hannover (Lph 1-2)
Bauzeit
2010 – 2013
Fläche
2,6 ha
Bildnachweis
Stadtarchiv Kassel, PLF Kassel, Trilux